Septimal-mitteltönig

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Einführungsartikel reguläre Temperaturen

Übersicht mitteltönige Temperaturen

Die "ursprüngliche" mitteltönige Temperatur basiert auf den Intervallen Quinte und grosse Terz und ist somit auf dem dreidimensionalen 5-Limit-Intervallraum definiert. Die septimal-mitteltönige Temperatur ist eine Erweiterung auf 7-Limit-Intervalle, insbesondere die Naturseptime 7/4. Aus dem entsprechenden vierdimensionalen Intervallraum erhält man sie, indem man ausser dem syntonischen Komma noch die Kommas 126/125 (kleines septimales Komma, Starling-Komma) und 225/224 (septimales Kleisma) austemperiert.

Da die Konstruktion der mitteltönigen wesentlich das Tieferstimmen der reinen Quinte beinhaltet, folgt daraus, dass auch Ganztöne im Vergleich zur reinen Stimmung etwas tiefer gestimmt werden, die kleine Septime als Komplement zum Ganzton dagegen etwas höher. Die harmonische Septime, mit 968.826 Cent noch tiefer als die reine kleine Septime (16/9, 996.09 Cent), kann deshalb nicht gut als mitteltönige kleine Septime erscheinen. (Dies übrigens im Gegensatz zur Pajara-Temperatur!)

Stattdessen gilt in der septimal-mitteltönigen Stimmung, dass das Intervall aus 5 übereinandergeschichteten Ganztönen (oder oktavbereinigt 10 Quinten) dem Intervall 7/4 entspricht. In gängiger musikalischer (bzw. mitteltöniger) Logik schreibt sich das als übermässige Sexte (C-Ais).

9 Quinten ergeben oktavreduziert die Approximation der septimalen kleine Terz 7/6, in mitteltöniger Logik eine übermässige Sekunde (C-Dis).

Aus dem Austemperieren des Kommas 126/125 folgt, dass das Komplement des Intervalls 7/6 drei kleinen Terzen 6/5 entspricht,und ein septimal-mitteltöniger verminderter Septakkord aus drei Approximationen von 6/5 und einer von 7/6 besteht. Dieser Akkord wird auch Starling-Vierklang genannt.

Aus dem Austemperieren des Kommas 225/224 schliesslich folgt, dass das Komplement der übergrossen septimalen Terz 9/7 zwei grossen Terzen 5/4 entspricht, und ensprechend die Existenz eines übermässigen Dreiklangs aus zwei reinen grossen und einer übergrossen septimalen Terz (genannt Marvel-Dreiklang).

Ein gutes septimal-mitteltöniges gleichstufiges System ist 31-EDO, ein akzeptables ist 19-EDO . 12-EDO kann als Grenzfall dazugezählt werden, mit der Besonderheit, dass C-B (kleine Septime) und C-Ais (übermässige Sexte) zusammenfallen (ebenso wie auch die beiden kleinen Terzen 6/5 und 7/6). Allerdings ist die Approximation des Intervalls 7/4 (generell der 7-Limit-Intervalle) in 12-EDO eher schlecht.